Böll.Thema 3/2021: Gesund, gerecht und ökologisch
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Dass es einen gewaltigen Wandel in unseren Ernährungssystemen geben muss, das zeigen die aktuellen Zahlen: Etwa 811 Millionen Menschen hungern, zwei Milliarden Menschen haben täglich nicht genug zu essen, und ein weitaus größerer Teil kann sich keine gesunde Ernährung leisten. Kalorienreiche Lebensmittel sind ungesund, machen dick und können zu Krankheiten führen. Hunger und Fettleibigkeit führen in vielen Ländern der Welt nicht nur zu individuellem Leid, sondern auch zu gravierenden gesellschaftlichen Kosten. Dennoch fehlt es an politischem Gestaltungswillen. Die Politik versagt, weil sie an Ernährungssystemen festhält, die sozial ungerecht und ökologisch nicht tragfähig sind.
Unser aktuelles Böll.Thema erklärt Hintergründe und beschreibt mögliche Alternativen. Es lässt Akteurinnen und Akteure aus vielen Teilen der Welt zu Wort kommen, die sich für ein nachhaltiges und gerechtes Ernährungssystem einsetzen.
Mit Beiträgen u.a. von Barbara Unmüßig, Renate Künast, Heike Holdinghausen, Katrin Seidel, Christina Focken, Ali Nobil sowie einem Gespräch mit dem Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung, Michael Fakhri.
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Inhaltsverzeichnis
Editorial
Von Barbara Unmüßig
Wo wir stehen
Essen ist politisch - und ein Menschenrecht
Text: Barbara Unmüßig, Christine Chemnitz, Inka Dewitz
Dossier
Ernährung im Klimawandel
Über Emissionen, Flächenverbracuh, Schädlinge und eine Kantine der Zukunft
Text: Heike Holdinghausen
Statement
Wenn eine dunkle Gasse zur grünen Oase wird
In Südafrika hat Urban Gardening während der Pandemie gezeigt, was es wert ist
Text: Katrin Seidel
Großes Interview
«Geschlagen gebe ich mich nicht»
Für Michael Fakhri, den Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung, ist Hunger und Unterernährung ein Ausdruck grandiosen institutionellen Scheiterns
Interview: Christiane Grefe
In Bildern
Ihr tägliches Brot
Der Fotograf Gregg Segal hat Kinder aus aller Welt fotografiert - inmitten der Lebensmittel, die sie in einer Woche zu sich nehmen
Martin Reichert (Texte) und Gregg Segal (Fotos)
Essay
Gesundes Essen - nicht für alle in Deutschland
Zu wenig Geld, mangelnde Bildung und Strukturen, die bei der Lebensmittelproduktion die falschen Anreize setzen
Text: Renate Künast
Frauen und Ernährung
Die harte Arbeit machen die Frauen
Projekte weiltweit unterstützen sie bei ihrer täglichen Arbeit, ihre Familien mit gesundem Essen zu versorgen
Text: Christina Focken
«Wächterinnen der Ernährung»
Die indische Ökonomin Soumya Gupta erklärt, warum ein Weg aus Armut und Hunger ohne die Frauen nicht zu schaffen ist
Interview: Jana Prosinger
Das ist keine Hausarbeit
Die Agrarökologie hat sich als ein Konzept gegen die industrielle Landwirtschaft etabliert - auch, weil sie die Gesellschaft und ihre Machtverhältnisse stets mitdenkt
Text: Felistus Mwalia
Reportage
Warschau - die vegane Hauptstadt
Polens Metropole ist grün - vor allem, was das Speiseangbot betrifft
Text: Anna Jakubowska
Interview
«Das sind meine Leute»
Kainyu Njeri gehört zur Route to Food Alliance in Kenia - ein Land, in dem es ein Recht auf Nahrung gibt und die Menschen trotzdem hungrig zu Bett gehen
Interview: Layla Liebetrau
Essay
Überleben im Überfluss
Für Wohlhabende gibt es in westlichen Gesellschaften keinen Mangel an Lebensmitteln, dafür ein wachsendes Bewusstsein für die Probleme, die mit ihrer Herstellung verbunden sind. Essen wird zu einem Baustein der Identität
Text: Jana Rückert-John
Krieg.Macht.Hunger
Dass Menschen nichts zu essen haben, ist auch das Ergebnis unverantwortlicher und böswilliger Kriegsparteien. An die Stelle von Fatalismus und Mitgefühl muss jetzt eine Sprache der Verurteilung treten
Text: Ali Nobil
Debatte
Kann man über Ernährung sprechen, ohne über Macht zu sprechen?
Text: Sofia Monsalve und Martin Frick
Kommentar
Bedingt rechenschaftspflichtig
Eine Lesart des Food Systems Summit der Vereinten Nationen 2021
Text: Jes Weigelt
Das letzte Wort
«Warum ich Landwirtschaft studiere»
Text: Julia Thöring