böll.brief

Neue Lernkultur für alle Schulen!

Impulse für ein zukunftsfähiges Bildungswesen
Kostenlos

Die Schließung von Kitas, Schulen und Jugendzentren hat vielen erstmalig und anschaulich deutlich gemacht, welch große gesellschaftliche Bedeutung die Bildungsinstitutionen haben, pädagogisch, sozial, gesundheitlich und wirtschaftlich. Wir verstehen es als eine unserer vordringlichsten Aufgaben, die Pandemie gemeinsam als Anstoß für innovative und mutige Schritte hin zu einer zukunftsfähigen Weiterentwicklung unseres Bildungssystems zu nutzen. Dabei geht es um weit mehr als Krisenfestigkeit. Wir sollten den Schwung und die Bereitschaft zum Wandel nutzen, um endlich auch in der Breite gerechte Bildungsinstitutionen zu schaffen, die allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, ihre Potenziale umfassend zu entwickeln. Sie müssen die Chance haben, die Kompetenzen, Haltungen und Werte zu erwerben, die sie für ein selbstbestimmtes und verantwortliches Leben in einer zunehmend unüberschaubaren Welt brauchen. Nur so können sie Verantwortung in einer demokratischen Gesellschaft übernehmen, die den digitalen Wandel gestaltet und die globalen Herausforderungen meistert.

Dies bereits in der Schule praktisch zu erfahren, ist Teil einer zukunftsgerichteten Lernkultur. Sie zu entwickeln und zu stärken, liegt zuvorderst in der Verantwortung der Schulen, die daher als Handlungsort adressiert und für die Handlungsoptionen und Lösungswege unterbreitet werden. Um dies für alle Schulen zu ermöglichen, bedarf es aber unterstützender Rahmenbedingungen seitens der Akteure und Institutionen, die für die Steuerung des Bildungssystems verantwortlich sind. Auch für diesen Handlungsort machen wir konkrete Vorschläge, wie Entwicklungsziele und Strategien partizipativ und konsistent entwickelt und umgesetzt werden können. Dabei geht es vor allem um eine veränderte Balance von Bottom-up-Initiativen und Top-down-Entscheidungen.

Eine verbesserte Finanzierung ist dabei unerlässlich, um Versäumnisse der Vergangenheit bei den Aufgaben Schulbau, Investitionen, digitale Infrastruktur sowie Personalentwicklung und Fortbildung aufzuholen. Geld allein reicht aber nicht aus. Es geht vor allem darum, die Mittel so auszurichten, dass sie mehr Wirkung entfalten können als bisher, Strukturen und Prozesse so zu verändern, dass sie lernförderlicher sind und vor allem bei den Kindern und Jugendlichen wirklich ankommen.

Das Papier versteht sich als Impuls für eine grundsätzliche Debatte über die Zukunftsfähigkeit unseres Bildungswesens. Die Chancen auf einen substanziellen Wandel in der Bildung waren lange nicht mehr so groß wie heute. Wie er gelingen kann, stellen wir hier zur Diskussion. Der Beitrag richtet sich an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, bei Schulträgern und in der Schulaufsicht ebenso wie an die Schulleitungen, Lehrer/innen, Erzieher/innen, Schulsozialarbeiter/innen, Schulpsycholog/innen und alle am Aufwachsen junger Menschen beteiligten Personen.

Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
August 2021
Herausgegeben von
Heinrich-Böll-Stiftung
Seitenzahl
32
Sprache der Publikation
Deutsch
Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung

1 Einleitung

2 Drei Fragen
2.1 Erfüllen die Schulen ihre Aufgabe für alle Kinder und Jugendlichen gleichermaßen?
2.2 Erwerben die Schülerinnen und Schüler in der Schule die notwendigen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen für die Gestaltung der Zukunft? Lernen sie, selbstständig zu denken, entwickeln sie Zuversicht und die Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme?
2.3 Wird die Entwicklung des Bildungswesens systematisch, transparent, partizipativ und wirksam unterstützt und gesteuert?

3 Lösungsansätze
3.1 Handlungsort Schule
3.2 Handlungsort Steuerungs- und Unterstützungssysteme

4 Ausblick

5 Literaturverzeichnis

Die Autor/innen
Impressum