Direktsaat: Der Eichelhäher als Eichenpflanzer

Manche Förster legen Saatschalen mit den Samen von Buchen, Eichen, Ahorn, Birken aber auch Zapfen von Nadelbäumen im Wald aus, um so die Direktsaat durch Waldtiere zu unterstützen. So trägt auch der Eichelhäher durch den Transport von Eicheln zur Verbreitung von Eichen im Wald bei.

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Eichelhäher mit Eichel im Schnabel (Zeichnung)

Einige im Wald lebende Tiere, wie Mäuse, Häher, Kleiber oder Eichhörnchen, legen sich für den Winter Nahrungsvorräte an. Sie sammeln Samen, die im Herbst von den Bäumen fallen, und transportieren sie in ihre Nester und Höhlen. Auf diesem Weg tragen sie aktiv zur Pflanzung und Verbreitung von Baumarten bei.

Auch der Eichelhäher sammelt im Herbst fleißig Eicheln – zehn Stück kann er gleichzeitig im Kehlsack transportieren –, um sie als Wintervorrat im Boden zu verstecken.

Im Sommerhalbjahr bevorzugen Eichelhäher tierische und im Winterhalbjahr pflanzliche Nahrung. Im Herbst legen sie Vorräte aus Eicheln und anderen Nussfrüchten an. Ein Häher verzehrt pro Winter bis zu 5.000 Eicheln. Die Rabenvögel sortieren die Eicheln und vergraben sie im Schutz der Bäume. Die Vögel tragen damit tatsächlich aktiv zur Ausstreuung von Saatgut bei, wohin „gesät“ wird, ist aber sehr zufallsabhängig. Eicheln können bis zu 600 Meter weit transportiert werden. Sogar „Langstrecken“ von bis zu 1,5 Kilometer wurden schon nachgewiesen.

In Brandenburg findet man den Eichelhäher vor allem in den Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft, Westhavelland, Nuthe-Nieplitz, Uckermärkische Seen und dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe.

 

Dieser Artikel ist ein Beitrag aus dem Dossier Die Zukunft des Waldes in Brandenburg.